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Der Tallinner Dom ist eines der Wahrzeichen der estnischen Hauptstadt. Er befindet sich auf dem Domberg in Tallinn. Der Tallinner Dom ist der Jungfrau Maria geweiht. Ursprünglich war die Kirche eine römisch-katholische Kathedrale. Mit dem Abschluss der Reformation in Estland 1561 wurde sie zur lutherischen Domkirche. Sie ist heute die Bischofskirche des Erzbischofs der Estnisch Evangelisch-Lutherischen Kirche.
Die erste Kirche an der heutigen Stelle wurde wahrscheinlich 1219, kurz nach der Eroberung des heutigen Dombergs in der Schlacht von Lyndanisse, errichtet. Sie ist eine dänische Gründung und stellt wahrscheinlich die erste christliche Kirche auf dem estnischen Festland überhaupt dar.
Der erste Kirchenbau war aus Holz. Mit der Ankunft von Dominikaner-Mönchen aus dem dänischen Kloster Ribe 1229 wurde die Kirche durch einen Steinbau ersetzt. 1233 kamen die Mönche bei Auseinandersetzungen zwischen dänischen Vasallen und dem Schwertbrüderorden ums Leben. Ein Schreiben nach Rom vom selben Jahr, das um die erneute Weihe der Kirche bittet, ist der erste schriftliche Beleg der Kirche auf dem Domberg.
1240 wurde der einschiffige Bau fertiggestellt und der Jungfrau Maria geweiht. Seit diesem Jahr trägt sie den Namen Domkirche. Anfang des 14. Jahrhunderts begannen umfangreiche Umbauarbeiten, die die Kirche erweiterten. Seit den 1330er Jahre wurde das Gotteshaus nach dem Vorbild der gotländischen Kirchen in eine dreischiffige Basilika im gotischen Stil umgebaut. Hundert Jahre später waren die Arbeiten abgeschlossen.
Bei dem großem Feuer auf dem Domberg am 6. Juni 1684 wurde die Kirche sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Mehrere Bögen sowie der Altarraum stürzten ein. Kunsthistorisch wertvolle Steinmetzarbeiten wurden zerstört. Kurz nach dem Feuer wurde die Kirche weitgehend originalgetreu wiederhergestellt. Die neue barocke Ausstattung, unter anderem Wappenepitaphe, der Hochaltar und die mit Apostelfiguren geschmückte Kanzel, stammt vornehmlich aus der Werkstatt des Tallinner Meisters Christian Ackermann.
1778/79 wurde ein neuer, barocker Kirchtum am westlichen Ende des Langschiffs angefügt. Zwei der vier Kirchenglocken stammen aus dem 17. Jahrhundert, die beiden anderen aus dem 18. Jahrhundert. Dominant im Kircheninneren sind die zwei Familienlogen aus dem 18. Jh. (von Patkul und von Manteuffel). Das Altargemälde "Christus am Kreuz" stammt von dem Düsseldorfer Maler Eduard Gebhardt (1866).
Die Orgel der Domkirche wurde 1878 vom Weißenfelser Orgelbauer Friedrich Ladegast hergestellt und 1913/14 von der Orgelwerkstatt Wilhelm Sauer modernisiert. Sie wurde 1998 mit finanzieller Hilfe der Deutschen Botschaft in Tallinn aufwändig restauriert und ist heute eine der führenden Konzertorgeln Europas.
Die Tallinner Domkirche ist auch für ihre zahlreichen Grabplatten vom 13. bis zum 18. Jahrhundert und für ihre steinernen Sarkophage aus dem 17. Jahrhundert bekannt. Darunder sind die Grabmale von Pontus de la Gardie und seiner Frau Sofia Gyllenhielm, Carl Horn (beide von Arent Passer), Adam Johann von Krusenstern und Samuel Greigh.
Die Wände der Domkirche zieren die 107 Wappenepitaphe der deutschbaltischen Adligen Estlands.
In der Nähe des Haupteingangs befindet sich eine Steinplatte mit der Aufschrift: "Grab des Otto Johann Thuve, Gutsbesitzer von Edise, Vääna und Koonu, 1696 A.D." Der Legende nach war Thuve ein besonders lüsterner Mann, der rauschende Feste mit Wein, Weib und Gesang liebte. Auf dem Sterbebett überkam ihn jedoch Reue. Daher bat er, sich an die Schwelle der Domkirche begraben zu lassen, so dass die gottesfürchtigen Menschen, die am Kircheneingang zum Gebet niederknien, seine Seele retten mögen. Der spöttische Tallinner Volksmund behauptet allerdings, Thuve habe auch nach seinem Tod den jungen Frauen unter die Röcke schauen wollen.
Durch die vorliegenden Sehenswürdigkeitsbewertungen zu der Sehenswürdigkeit folgt die Durchschnittsbewertung
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